Schlangu-Doru
Guggenmusiken sind eine Erscheinung der Neuzeit, doch Masken und Tanz kannte man in Leuk bereits im 16. Jahrhundert (so berichten zumindest die Geschichtsbücher, vielleicht gab es ja die Fasnacht in Leuk bereits viel früher, wer weiss...). Einmal jemand anders sein, aus der gewohnten Rolle ausbrechen, das waren früher wie heute die Gründe, sich einmal im Jahr zu maskieren und die Fasnacht zu begehen. Das Oberhaupt unserer Fasnacht bezeichnen wir als Mageran. Dies in Anlehnung an Michael Mageran, dem wohl berühmtesten Leuker im 16./17. Jahrhundert.
Michael Mageran ist in den siebziger Jahren des 16. Jahrhunderts geboren. Gemäss den Geschichtsbüchern genoss er eine «gediegene höhere Bildung» und wurde bald einmal zu einem öffentlichen Notar in Leuk. Sein Bruder, Johannes Mageran, war Gastwirt in Leuk. In der familiären Gaststätte wurden wohl so manche Feste gefeiert, darunter sicherlich auch einige
Maskenbälle.
In der Zeit von 1631–1638 bekleidete Michael Magern das Amt des Landeshauptmanns und galt als weitaus reichster Walliser seiner Zeit. Er starb im Jahre 1638.
Seit dem Jahre 1960 begeht man die Fasnacht in Leuk-Susten organisiert und unter den Fittichen eines
Organisationskomitees und der Fantasiefigur «Schlangu-Doru».
Schlangu-Doru: Die Gemeinde Leuk besteht aus den beiden Dorfschaften Leuk-Stadt und Susten. Es ist so Brauch, dass die Einwohner im Kanton Wallis je nach Ortschaft ihre Übernamen erhielten, so nennt man die Sustner: «Schlangä» (Schlangen) und die Leuker: «Schnäggä» (Schnecken). Aus dem alten Walliser Lied: «Schnäggu-, Schnäggu-Doru, zeig‘ mär dini Horu...» wurde nun als Bindeglied zwischen Leuk-Stadt und Susten die Bezeichnung: «Schlangu-Doru» gewählt, natürlich versehen als Sujet mit der Verbindung einer Schlange und einer Schnecke, welche sich die Hand reichen!